Nachdem die D3 letzten Donnerstag ein Freundschaftsspiel gegen die Bomber Bad Homburg bestritt, über das wir besser den Mantel des Schweigens hüllen, ging es am heutigen Sonntag in der heimischen Arena im dritten Pflichtspiel gegen den Stadtteilnachbarn aus Sachsenhausen, die Germania 1894.
Es galt die negativen Eindrücke der letzten Woche schnell zu verarbeiten, die äußeren Bedingungen lieferten dafür die perfekte Vorlage.
Bereits beim Einlaufen lichtete sich der Morgennebel und präsentierte einen sonnigen Herbsttag. Platzwart Fabi hatte sich vorab bezüglich der Einlaufmusik offensichtlich mit dem Trainer besprochen (anders ist nicht zu erklären warum man „Hells Bells“ gewählt hatte).
Anscheinend wollte der Trainer mit der Musikauswahl deutlich demonstrieren, was nach einem ähnlich desaströsen Auftreten wie vergangenen Donnerstag wohl im nächsten Training aus dem Hut gezaubert werden würde J
Kurz nach Anpfiff der Partie beschlich die Zuschauer dennoch das ungute Gefühl, dass in einigen Köpfen der Song und das verlorene Freundschaftsspiel nachhallten.
Es bleibt aber auch zu erwähnen, dass die Germania zu diesem Zeitpunkt den Beton angerührt hatte und die D3 damit überhaupt nicht zurecht kam.
Der Spielaufbau über Torwart und Abwehr, die Kombinationen im Mittelfeld, alles lief relativ flüssig bis zum 16-er.
Dann aber fehlte die Geschwindigkeit, der entscheidende Moment, die Effizienz, all das, was für eine Führung benötigt wird.
Die Angriffbemühungen der Oberräder waren zu leicht durchschaubar und konnten jedes Mal von der Germania unterbunden werden.
Man spielte zu umständlich, zu kompliziert und zu wenig über die Flügel. Es wurde solange klein, klein durch die Mitte gespielt, bis es dem Gegner gelang den Ball zu erobern.
Die wenigen Momente, die man trotz der sichtbareren Feldüberlegenheit durchkam, konnten nicht in Zählbares verwandelt werden.
So legte beispielsweise Seraj nach einem Foul an Paco mit einem Freistoss für Alaydin auf, aber dieser verfehlte das Leder knapp mit dem Kopf. Im Anschluss bediente Firas den mitgelaufenen Seraj, der den Ball leider verzog. Auch Firas eigener Versuch, nachdem er dem gegnerischen Spieler den Ball frech wegspitzelte und darauf mit einem Gewaltschuss das inzwischen verdienten 1:0 erzwingen wollte, führte zu keinem nennenswerten Erfolg.
Die Folgen waren absehbar, der Gegner fand die Gelegenheit mit einem Tempogegenstoß seine erste Chance zu erarbeiten.
Glücklicherweise war Torwart Luis auf dem Posten und wusste diese zu vereiteln.
Sollte heute etwa die alte Fussballerweisheit zutreffen:
„Ballbesitz hat keine Bedeutung für den Sieg “ und „Am Ende brauchst du halt einen, der das Ding reinmacht !“ ?
http://www.zeit.de/sport/2016-08/fussball-analyse-ballbesitz-pep-guardiola-thomas-tuchel
Mut machte zu diesem Zeitpunkt lediglich die Tatsache, dass die Jungs nicht abließen in ihren Bemühungen, dass inzwischen mehr als überfällige Tor zu erzielen.
Kurz vor Ende der ersten Halbzeit (ca. 25. Minute) war es endlich soweit, Seraj nahm sich ein Herz und zimmerte den Ball aus ca.18 Metern Richtung Tor. Dem gegnerischen Torwart blieb lediglich der Reflex, den Hammerschuss nach vorne abprallen zu lassen. Paco stand an der richtigen Stelle und staubte zum 1:0 ab.
Das war zumindest ein Anfang !
Alyaadin hatte seinen Mitspieler bei der Aktion offensichtlich sehr genau beobachtet und nahm sich der Dinge im Anschluss an das 1:0 persönlich an. In einem gelungenen Alleingang setzte er sich gegen mehrere Gegner durch und belohnte sich dafür mit dem 2:0.
Sichtlich gelöster ging es in die Halbzeitpause.
Mit dem 2:0 im Rücken lässt sich lockerer aufspielen, so ungefähr musste Freddy in diesem Moment gedacht haben, als er sich nach Alyaadins Alleingang anschickte dies doch auch einmal zu versuchen.
Es funktionierte so gut, dass wir das Ergebnis als 3:0 in www.fussball.de wiederfinden.
Die zähe erste Halbzeit war Geschichte, das Spiel rollte und der Gegner kam nicht mehr hinterher.
Die Tore Nummer 4 durch Matteo, sowie Nummer 5 durch Taha wurden allesamt schön von der gesamten Mannschaft vorbereitet und durch sehenswerte Angriffe eingeleitet.
Der Gegner kann am Ende von Glück sprechen, dass Paco sich heute schwer tat den Ball im Tor unterzubringen. Aber auch dies gelang zu guter letzt nach mehreren Anläufen und das 6:0 dokumentierte sogleich auch den Endstand.
Es bleibt festzustellen: Gelingt es euch als Mannschaft euere Stärken zu bündeln und euere individuelle Klasse von Anfang an auf den Platz zu bringen, dann müsst ihr euch vor keinem Gegner fürchten.
Aufstellung: Luis, Firas, Momo, Erion, Alyaadin, Paco, Seraj, Emre, Freddy, Alina, Taha, Matteo, Mohammed